Pierrot Lunaire

Laura Pohl ist eine junge Sängerin und Thomas Hennig ein Dirigent und Komponist, die sich gerne an exotischen Orten dieser Erde mit exotischen Projekten beschäftigen. Beiden gemeinsam ist die prägende Erfahrung innerhalb ihrer Ausbildung bei einer Lehrerpersönlichkeit, die für Hannover und Detmold von großer Bedeutung war: Prof. Christa Spolvint. Hinzu gesellen sich der Schauspieler Jaron Löwenberg und das tonkunst ensemble hannover, das 2003 von Thomas Hennig mitbegründet wurde.

Der Titel unseres Konzertes bezieht sich auf den Mittelpunkt unseres Programms: 1912 schuf Arnold Schönberg den ‚Pierrot Lunaire’ op. 21, der auf das Singen zugunsten der Intensität der Sprache verzichtet. Die 21 Sätze des Zyklus nach ausgewählten Texten des belgischen Dichters Albert Giraud, aufgeteilt in drei Abschnitte für Sprecherin und kleines Ensemble - Flöte/Piccolo, Klarinette/Baßklarinette, Geige/Bratsche, Cello und Klavier sind noch nicht dem ‚Zwölf - Ton’ verpflichtet, aber dennoch frei- atonale geschaffen. Zentrale Gestalt ist die auch in der französischen Kinderliteratur bekannte Figur des Pierrot. Seine surrealen Bildergeschichten streifen die Traum- und Märchenwelt mit einer gewissen spielerischen Leichtigkeit und Eleganz des traditionellen ‚Stehgreifspiels’ der 'Commedia dell’ Arte’, zu der sich das Instrumentarium des Komponisten einerseits kontrapunktisch andererseits das Ambiente bedienend hinzu gesellt.

Dem Pierrot- zyklus fügt sich eine reine Kammermusik an, die inspiriert von der ‚neokabbalistischen’ Literatur, einen geometrisch- musikalischen Zahlenwürfel strukturiert. Die Freude an der Struktur selbst wird zum Ausdruck der Metapher, die nicht dechiffriert werden muss, um verstanden zu werden. Das Stück für Violine, Klarinette und Cello heißt 'Syx' und ist 1989 von Thomas Hennig geschrieben.

tonkunst ensemble hannover

Laura Pohl: Rezitation, Jaron Löwenberg: Sprecher

Thomas Hennig: Leitung